Was bringen Aktivkohlefilter?
Aktivkohlefilter erfreuen sich in der Rauchergemeinde immer größer werdender Beliebtheit. Viele Raucher greifen inzwischen auf sie zurück. Wir denken: zu Recht! Sie stellen nämlich eine einfache, jedoch sehr effektive Methode dar, um schädliche Substanzen im Rauch auf ein Minimum zu reduzieren. Erstmal anstelle eines Tips (gedrehte Pappe) im Joint "eingebaut" trägt er dazu bei die Gesundheit des Konsumenten nachhaltig zu schützen. Anders als bei Zigarettenfiltern beinhalten sie filternde Aktivkohle. Eure Lunge wird es euch also danken. Was hat es aber mit dem Hype um Aktivkohlefilter auf sich und welche Unterschiede gibt es? Hier erfahrt ihr es.
Aktivkohlefilter gibt es in verschiedenen Ausführungen: Aufbau und Funktion
Zahlreiche Varianten (Tip-size, slim) sind inzwischen auf dem Markt, doch wie ist der Aufbau und wo sind die Unterschiede der gängigsten Modelle für Joints? Wir ziehen den großen Vergleich zwischen den herkömmlichen Aktivkohlefiltern mit Keramikkappen und der Neuentdeckung der letzten Jahre mit Zelluloseverschluss.
Zunächst einmal müssen wir aber definieren, was einen Aktivkohlefilter zu einem guten Aktivkohlefilter macht. Denn Sie alle verfolgen das Ziel, dem Cannabis - Konsumenten ein möglichst angenehmes und schadstoffarmes Raucherlebnis zu ermöglichen. Gefüllt mit Aktivkohle, die in Form von Pellets, Granulat oder einer Schicht auf einem Trägermaterial verwendet wird, soll hier ein möglichst hohes Filterergebnis erzielt werden (meist mit 6 mm - 7 mm Durchmesser). Auf die inneren Werte kommt's an!
Die Aktivkohle wird dabei auf natürliche Weise oder durch Behandlung mit Dämpfen oder Chemikalien hergestellt, wodurch eine große Anzahl von Poren entstehen, die große Oberflächen bieten. Dieser Prozess verändert die Struktur der Kohle maßgeblich und "aktiviert" diese. Unter dem Mikroskop sieht das dann ziemlich mondähnlich und porös aus.
Diese poröse Struktur ermöglicht es der Aktivkohle, Chemikalien, Stickstoffe und schädliche Gase bzw. deren Moleküle an der Oberfläche zu binden. Man spricht von der Adsorption. Weiter reduziert sie die Belastung durch:
- Kohlenmonoxid
- Nikotin
- Nickel
- Arsen
- Stickstoffe
- Teer
- uvm.
Das alles, ohne dabei größere Mengen THC/CBD Moleküle aufzunehmen. Bei ansonsten über 600 verschiedenen Schadstoffen im Rauch ein verschmerzbarer Kompromiss.
Die Effizienz des Aktivkohlefilters hängt also maßgeblich von der Menge, der Aktivkohleform- und Art ab. Hier gilt es nochmals zwischen Steinkohle und der zu unterscheiden, welche aus Kokosnussschalen gewonnen wird. Zweitgenannte zeigt deutlich verbesserte Filterergebnisse.
Grundsätzlich lässt sich sagen, je feiner die Aktivkohle, desto höher das Filterergebnis bei gleicher Menge (da mehr Oberfläche).
An Ort und Stelle gehalten wird diese durch Keramikverschlüsse mit Lochung, oder mit offenporigen Zellulosekappen (Bsp. Medusafilters). Übrigens gibt es inzwischen selbst für die Bong und die ein oder andere Pfeife Aktivkohlefilter.
Aktivkohlefilter mit Keramik- vs. Zellulosekappen – was ist die bessere Wahl und was bringen sie wirklich?
Um hier auf ein aussagekräftiges Ergebnis zu kommen, muss diese Frage von mehreren Blickwinkeln betrachtet werden.
1. Schadstoffreduzierung
Der Aktivkohlefilter in der Keramikvariante filtert beim Rauchen (vor allem Tabak) mit groben Aktivkohlepellets welche - wie wir oben gelernt haben, weniger Schadstoffe aufnehmen können. Dies ist aber aufgrund der Bauart und zum Vermeiden von Aktivkohlestückchen im Mund jedoch nicht anders zu lösen.
Zusätzlich hierzu wird sich das Einatmen von Aktivkohlestaub beim Ziehen kaum vermeiden lassen. Dies sorgt schnell für einen verfälschten Geschmack und einer höheren Schadstoffbelastung.
Die Zellulosevariante hingegen ist von keiner Lochung abhängig und kann die Aktivkohle daher deutlich feiner nutzen. Dies sorgt bei weniger Aktivkohle für eine höhere Filterkraft. Zusätzlich filtern die Zellulosekappen auf beiden Seiten den Kohlestaub sowie Teer und Nikotin ohne dabei Cannabinoide und die Wirkung vom THC nennenswert zu vermindern.
Der Geschmack beim Rauchen mit Aktivkohlefilter in der Zelluloseversion wird nicht verfälscht.
Aktiv-Zellulosefilter 1. Aktivkohlefilter mit Keramikverschluss 0.
2. Aktivkohlefilter beim Rauchen - Durchzug & Rauchverhalten
Auch hier macht der Aktivkohlefilter in der Keramikversion wieder den Anfang.
Der Durchzug scheint im ersten Moment nahezu unverändert um "Tip" zu sein. Auf den zweiten Blick steht man diesem jedoch etwas ernüchternder entgegen.
Aktivkohle hat die Eigenschaft, sich bei hohen Temperaturen zu verflüssigen. Diese herrschen beim Rauchen im Filter zu jeder Zeit - durch das Ziehen am Mundstück verschließen sich schnell die Löcher in der Keramikhülse. Dies sorgt für einen deutlich reduzierten Durchzug, bis hin zum Komplettverschluss. Lose Aktivkohle kann noch zusätzlich bei zu starkem Ziehen in den Mund gelangen, spätestens dann ist das erhoffte Raucherlebnis Vergangenheit.
Keramikfilter verfügen nicht über einen Hitzeschutz, somit ist der Rauch beim Verbrennungsprozess, je näher man seinen Joint bis zum Filter raucht, mitunter ziemlich heiß. Dies kann noch im besten Fall zu trockenen, rissigen Lippen führen.
Der Zellulosefilter - Aktivkohlefilter:
Die offenporigen Verschlüsse des Aktiv-Zellulosefilter sind echte Helden eines jeden Konsumenten. Sie fangen nämlich nicht nur die flüssige Aktivkohle ein ohne zu verstopfen, sie sorgen auch bei geringer Länge des Joints für einen kühlen Durchzug von Anfang bis Ende.
Denn eure Lippen sind zum Küssen da.
Aktiv-Zellulosefilter 2. Aktivkohlefilter mit Keramikverschluss 0.
3. Umweltbelastung
Vorweg will gesagt sein, dass die korrekte Entsorgung eines jeden Filters Voraussetzung für diesen Vergleich ist. Durch die aufgefangenen Schadstoffe im Filter ist die Umweltbelastung bei fahrlässigem Entsorgen nicht zu vermeiden. Lasst uns nun aber auf die Herstellung von Aktivkohlefiltern und deren Materialeigenschaften eingehen.
Der Keramikfilter nutzt neben einer Papphülse und Designpapier natürlich auch die namensgebenden zwei Keramikkappen. Dies ist eines der ältesten Werkstoffe der Menschheitsgeschichte. Grundsätzlich als Naturprodukt zu bezeichnen benötigt man auch heutzutage für die Keramikproduktion noch enorme Mengen an Energie, weil die Keramik oftmals 6-12 Stunden bei 1200°c erhitzt oder gesintert werden muss. Mit ihr verbrennt auch jeglicher Bezug zur Umweltneutralität bei der Produktion. Wie aktuelle Studien belegen, ist vor allem die Tatsache für die Umwelt schädlich, dass bei der Massenfertigung von Keramikprodukten fast immer fossile Brennstoffe für die Befeuerung der Öfen genutzt werden – was entsprechend umweltschädliche Emissionen zur Folge hat. Hinzukommt, dass Keramik nicht biologisch abbaubar ist - dies kann also mit Leichtigkeit ein Menschenleben oder gar ganze Generationen überdauern.
Zellulose ist anders. Besser gesagt, reden wir hier von Celluloseacetat. Dies ist ein biologisch abbaubarer, Bio-basierter Kunststoff, der zum Beispiel zur Herstellung nachhaltiger Verpackungen für Lebensmittel verwendet werden kann. Nicht zu verwechseln mit dem, was beim klassischen Zigarettenfilter verwendet wird. Dementsprechend gelangt er auch in Siedlungsabfälle. Cellulose-Acetat (Kurzzeichen CA) wird zwar zu den thermoplastischen Kunststoffen gezählt, ist aber eher ein modifizierter Naturstoff. Bei der Produktion wird Cellulose, meist in Form von natürlichem Zellstoff vorliegend, mit Essigsäure und mit Essigsäureanhydrid verestert. Gibt es mittlerweile Prozesse, die vollständig naturverträglich und umweltfreundlich sind? Ja dieser!
Aktiv-Zellulosefilter 3. Aktivkohlefilter mit Keramikverschluss 0.
Natürlich spielen bei der Beurteilung und dem Vergleich zweier Produktgruppen noch weitere Faktoren wie Preis, Markenstanding und persönliche Präferenzen eine entscheidende Rolle. Dieser Vergleich soll lediglich die Grundlage dafür sein.
Zusammenfassung - Welcher Aktivkohlefilter für den besten Rauchgenuss?
Dass Aktivkohlefilter im Vergleich zu Zigarettenfiltern ohne Kohle definitiv das Rennen machen, sollte inzwischen klar sein, aber auch unter den Aktivkohlefiltern selbst gibt es große Unterschiede im Filterergebnis und der Qualität. Ein Aktivkohlefilter Joint sollte euch ein möglichst angenehmes Raucherlebnis schaffen, ohne dabei selbst in den Fokus zu geraten. Zellulose - Aktivkohlefilter sind auf dem Vormarsch und hatten auch in unserem Vergleich klar die Nase vorne. Überzeugt euch aber selbst! Wie lange ihr dabei "High" seid oder wie man sich auf seinen ersten Cannabiskonsum ideal vorbereiten sollte, erfahrt ihr in einem unserer anderen Blogs.
Häufig gestellte Fragen über Aktivkohlefilter
Aktivkohlefilter können die Schadstoffbelastung im Rauch um bis zu 90 % senken und so zu einem angenehmeren und deutlich schadstoffärmeren Rauchen beitragen. Gewünschte Cannabinoide werden dabei praktisch ungehindert durch den Filter geleitet. Das Durchdringen von Schadstoffen größtenteils verhindert.
Aktivkohlefilter sind so konzipiert, dass sie mithilfe von innenliegender Aktivkohle schädliche Verbindungen, wie Teer und andere Partikel, aus dem Rauch absorbieren. Die Aktivkohle bietet dabei eine große Oberfläche, auf der diese Verunreinigungen haften bleiben. So wird der Rauch gereinigt, bevor er eingeatmet wird. Sie stellen eine gute Alternative zum Tip dar.
Die Verwendung von Aktivkohlefiltern kann dazu beitragen, schädliche Verbindungen aus dem Rauch zu entfernen. Dadurch wird das Risiko einiger gesundheitlicher Folgen im Vergleich zum Rauchen mit Tip oder herkömmlichem Zigarettenfiltern verringert. Husten durch milderen Rauch entgegengewirkt.
Durch das Herausfiltern von bis zu 90 % der Schadstoffe, bleibt auch eine leichte Geschmacksveränderung nicht aus. Diese wird in den meisten Fällen jedoch als positiv bewertet, da der Rauch sehr viel sauberer genossen werden kann.
Das könnte dich auch interessieren:
Quellen:
Effect of Charcoal in Cigarette Filters on Free Radicals in Mainstream Smoke https://www.ncbi.nlm.nih.gov
Activated charcoal filter effectively reduces p-benzosemiquinone from the mainstream cigarette smoke and prevents emphysema https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
https://www.abstractsonline.com/pp8/#!/5789/presentation/23033
Haftungsausschluss:
Dieser Inhalt ist nur für Bildungszwecke gedacht. Die bereitgestellten Informationen stammen aus Forschungsarbeiten, persönlichen Fachgesprächen und eigenen Erfahrungen, die zusammengetragen wurden.