Aktivkohlefilter auf der Überholspur

Aktivkohlefilter auf der Überholspur

Aktivkohlefilter erfreuen sich in der Rauchergemeinde immer größer werdender Beliebtheit. Zurecht! Sie stellen nämlich eine einfache, jedoch sehr effektive Methode dar, um schädliche Substanzen im Rauch auf ein Minimum zu reduzieren. Damit tragen sie dazu bei die Gesundheit des Konsumenten nachhaltig zu schützen. 

Zahlreiche Varianten sind inzwischen auf dem Markt, doch wo sind die Unterschiede? Wir ziehen den großen Vergleich zwischen den altbekannten Keramikfiltern und der Neuentdeckung der letzten Jahre mit Zelluloseverschluss.

Aufbau und Funktionsweise von Aktivkohlefiltern

Zunächst einmal müssen wir definieren was einen Aktivkohlefilter zu einem guten Aktivkohlefilter macht. Denn Sie alle sind speziell dafür entwickelt, dem Konsument ein möglichst angenehmes und schadstofffärmeres Raucherlebnis zu ermöglichen. Gefüllt mit Aktivkohle, die in Form von Pellets, Granulat oder einer Schicht auf einem Trägermaterial verwendet wird, soll hier ein möglichst hohes Filterergebnis erzielt werden. Auf die inneren Werte kommt's an.

Die Aktivkohle wird dabei auf natürliche Weise oder durch Behandlung mit Dämpfen oder Chemikalien hergestellt, wodurch Poren entstehen, die große Oberflächen bieten. Unter dem Mikroskop sieht das ziemlich mondähnlich aus. Diese Poren ermöglichen es der Aktivkohle, Chemikalien und Schadstoffe, die im Rauch enthalten sind, an ihrer Oberfläche zu adsorbieren. Bedeutet also, desto feiner die Aktivkohle, desto höher das Filterergebnis bei gleicher Menge (da mehr Oberfläche).

Die Adsorption ist ein Prozess bei dem die Schadstoffe an der Oberfläche der Aktivkohle haften bleiben und somit aus dem Rauch entfernt werden. Durch diesen Prozess werden die schädlichen Substanzen wie z.B. Kohlenmonoxid, Stickoxide und Teer reduziert. 

Die Effizienz eines Aktivkohlefilters hängt also maßgeblich von der Menge, der Aktivkohleform- und Art ab. Hier gilt es nochmals zwischen Stein- und Kokosnussaktivkohle zu unterscheiden. Zweitgenannte zeigt deutlich verbesserte Filterergebnisse. An Ort und Stelle gehalten wird diese durch keramikverschlüsse mit Lochung oder mit offenporigen  Zellulosekappen.

Keramik- vs. Zellulosekappen – was ist die bessere Wahl?

Um hier auf ein aussagekräftiges Ergebnis zu kommen muss diese Frage von mehreren Blickwinkeln betrachtet werden.

1. Schadstoffreduzierung

Die Keramikvariante filtert mit groben Aktivkohlepellets welche, wie wir oben gelernt haben, weniger Schadstoffe aufnehmen können. Dies ist aber aufgrund der Bauart und zum Vermeiden von Aktivkohlestückchen im Mund nicht anders zu lösen.

Zusätzlich hierzu wird sich ein Einatmen von Aktivkohlestaub beim Ziehen kaum vermeiden lassen. Dies sorgt schnell für einen verfälschten Geschmack und einer höheren Schadstoffbelastung.

Die Zellulosevariante hingegen ist von keiner Lochung abhängig und kann die Aktivkohle daher deutlich feiner nutzen. Dies sorgt bei weniger Aktivkohle für eine höhere Filterkraft. Zusätzlich filtern die Zellulosekappen auf beiden Seiten den Aktivkohlestaub und andere gröbere Schadstoffe.

Der Geschmack wird nicht verfälscht.

Aktiv-Zellulosefilter 1.       Keramikfilter 0.

2. Durchzug & Rauchverhalten

Auch hier macht der Keramikfilter wieder den Anfang.

Der Durchzug scheint im ersten Moment nahezu unverändert zum "Tip" zu sein. Auf den zweiten Blick steht man diesem jedoch etwas ernüchternder entgegen.

Aktivkohle hat die Eigenschaft sich bei hohen Temperaturen zu verflüssigen. Diese herrschen im Filter zu jeder Zeit - durch das Ziehen am Mundstück verschließen sich schnell die Löcher in der Keramikhülse. Dies sorgt für einen deutlich reduzierteren Durchzug, bis hin zum Komplettverschluss. Gelangt diese noch zusätzlich bei zu starkem Ziehen in den Mund, ist das erwünschte Raucherlebnis Vergangenheit.

Keramikfilter verfügen nicht über einen Hitzeschutz, somit ist der Rauch je näher man bis zum Filter raucht mitunter ziemlich heiß. Dies kann noch im besten Fall zu trockenen, rissigen Lippen führen.

Der Aktiv-Zellulosefilter -

Die offenporigen Zelluloseverschlüsse sind echte Helden eines jeden Konsumenten. Sie fangen nämlich nicht nur die flüssige Aktivkohle ein ohne zu verstopfen, sie sorgen auch bei geringer Länge des Filters für einen kühlen Durchzug von Anfang bis Ende.

Denn eure Lippen sind zum Küssen da.

Aktiv-Zellulosefilter 2.       Keramikfilter 0.

3. Umweltbelastung

Vorweg will gesagt sein dass die korrekte Entsorgung eines jeden Filters Voraussetzung für diesen Vergleich ist. Durch die aufgefangen Schadstoffe im Filter ist die Umweltbelastung bei fahrlässigem Entsorgen nicht zu vermeiden. Lasst uns nun aber auf die Produktions- und Materialeigenschaften eingehen.

Der Keramikfilter nutzt neben einer Papphülse, Designpapier natürlich auch die namensgebende Keramik. Dies ist eines der ältesten Werkstoffe der Menschheitsgeschichte. Grundsätzlich als Naturprodukt zu bezeichnen benötigt man auch heutzutage für die Keramikproduktion noch enorme Mengen an Energie, weil die Keramik oftmals 6-12 Stunden bei 800°C – 1400°C gebrannt oder gesintert werden muss. Mit ihr verbrennt auch jeglicher Bezug zur Umweltneutralität bei der Produktion. Wie aktuelle Studien belegen, ist vor allem die Tatsache für die Umwelt schädlich, dass bei der Massenfertigung von Keramikprodukten fast immer fossile Brennstoffe für die Befeuerung der Öfen genutzt werden – was entsprechend umweltschädliche Emissionen zur Folge hat.  Hinzukommt dass Keramik nicht biologisch abbaubar ist - dies kann also mit Leichtigkeit ein Menschenleben oder gar ganze Generationen überdauern.

Zellulose ist anders. Besser gesagt reden wir hier von Celluloseacetat. Dies ist ein biologisch abbaubarer, bio-basierter Kunststoff, der zum Beispiel zur Herstellung nachhaltiger Verpackungen für Lebensmittel verwendet werden kann. Dementsprechend gelangt er auch in Siedlungsabfälle. Cellulose-Acetat (Kurzzeichen CA) wird zwar zu den thermoplastischen Kunststoffen gezählt, ist aber eher ein modifizierter Naturstoff. Bei der Produktion wird Cellulose, meist in Form von natürlichem Zellstoff vorliegend mit Essigsäure und mit Essigsäureanhydrid  verestert. Dieser Prozess ist vollständig naturverträglich.

Aktiv-Zellulosefilter 3.       Keramikfilter 0.

Natürlich spielen bei der Beurteilung und dem Vergleich zweier Produktgruppen noch weitere Faktoren wie Preis, Markenstanding und persönliche Präferenzen eine entscheidende Rolle. Dieser Vergleich soll die Grundlage dafür sein.

Fazit

Der Aktiv-Zellulosefilter leutet eine neue Phase des modernen Rauchens ein - sei Teil der Revolution.

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